Bouncing Bridge: Eiffelturm kopfüber

Es ist nicht so, als gäbe es nicht schon genug Brücken, welche die beiden Seine-Ufer in Paris miteinander verbinden. Allein die Île de la Cité mit der weltberühmten Kathedrale von Notre-Dame kann über neun Brücken vom Ufer aus erreicht werden – darunter mit Pont Neuf die älteste Seinebrücke von Paris. Insgesamt 37 Brücken sorgen dafür, dass die Einwohner der Stadt der Liebe und natürlich hunderttausende von Touristen trockenen Fußes vom einen Stadtteil in den anderen gelangen. Eine weitere wäre da wirklich unnötig. Oder?

Bouncing Bridge

Bouncing Bridge (Illustration: Atelier Zündel Cristea)

Neue Wege gehen

Das würde vielleicht stimmen, wenn sich die neue Brücke mit den 37 anderen vergleichen ließe. Aber die „Bouncing Bridge“, ein visionärer Entwurf des Architektenstudios Atelier Zündel Cristea, hat mit den anderen Pariser Brücken so gar nichts gemeinsam – abgesehen von der Möglichkeit, von einem Ufer ans andere zu kommen. „Wir haben das Gefühl, dass Paris bereits die notwendigen Brücken und Wege hat, um den Strom von Autos und Fußgängern über seine Wasserwege zu transportieren“, schreiben die Architekten in ihrer Bewerbung auf eine Ausschreibung, aber: „Unsere Intention ist, Besucher und Einwohner einzuladen, auf einen neueren und viel spielerischerem Weg genau diesen Fluss zu überqueren.“ Wie viel spielerischer – das zeigen die gewagten Entwürfe des Architekturbüros.

Bouncing Bridge

Bouncing Bridge (Illustration: Atelier Zündel Cristea)

Kindliche Begeisterung in Social Networks

Wie ein riesiges Kindertrampolin wirkt die offiziell als „Saut de Seine“ (Sprung der Seine) bezeichnete Brücke – und wer es nicht wüsste, würde auch garantiert nicht auf die Idee kommen, dass es sich tatsächlich um eine Brücke handelt. Doch die kleinen Menschen auf den Skizzen machen deutlich: Dieses einzigartige Gebilde ist wirklich dafür gedacht, dass Menschen von einem Ufer ans andere – naja, hüpfen können. Besonders in sozialen Netzwerken wie Facebook haben sich die Bilder in rasender Geschwindigkeit verbreitet. Rund um die Welt rief die Konstruktion Begeisterung hervor, kein Wunder, denn wer hatte als Kind keinen Spaß auf einem Trampolin oder einer Hüpfburg?

Bouncing Bridge

Bouncing Bridge (Illustration: Atelier Zündel Cristea)

Auf die Brücke gelangt man über eine lange Leiter – wer genug vom Hüpfen und davon, den Eiffelturm mal über Kopf zu sehen, hat, auf den wartet auf der anderen Seite der Brücke eine Rutsche um wieder sicher an Land zu kommen. Auch wenn Paris mit dem Arc de Triomphe, Sacré-Cœur und natürlich dem Eiffelturm schon eine beachtliche Anzahl an Wahrzeichen besitzt, hätte diese Brücke durchaus das Zeug zu einem ganz neuartigen Wahrzeichen, welches sich nicht vor den anderen verstecken muss.

Doch natürlich gab es auch Bedenken: Ist die Brücke wirklich sicher genug? Was passiert, wenn starke Winde aufkommen? Wie kann verhindert werden, dass die Menschen ineinander hüpfen? Zahlreiche Fragen, die vermutlich auch das Auswahlkomitee für die neue Brückenkonstruktion beschäftigt haben. Bei der Ausschreibung jedenfalls konnte sich die „Bouncing Bridge“ nicht durchsetzen und belegte aber trotz der Bedenken einen respektablen dritten Platz. Schade – es sah nach so viel Spaß aus.

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1 Kommentar
  • Aqua Marin
    April 11, 2014

    Coole Idee! Wenn es so etwas bei uns am See geben würde, wäre im Sommer die halbe Schule da. Das ist aber nur ein Konzept – oder? Ich will, ich will, ich will … macht mal 😉