Die rosarote Heilquelle
Nein, für unser Foto des Monats vom Juni wurde ausnahmsweise mal niemand umgebracht. Ganz im Gegenteil: Im Sywasch, einem ukrainischen Salzsee westlich vom Asowschen Meer, lebt lediglich eine Mikroalge namens Dunaliella salina, die Beta-Carotin bildet und so dem See seine rosarote Farbe gibt. Dass der Sywasch neben seiner außergewöhnlichen Schönheit auch noch Heilkräfte besitzt, ist ein weiterer Grund, warum dieses schöne Bild unser Foto des Monats wurde!
Bei dem Sywaschsee handelt es sich genau gesagt um ein ziemlich großflächiges System flacher Buchten im Süden der Ukraine. Der See trennt die Krim vom ukrainischen Festland und besitzt nur eine einzige Verbindungsstelle zum Asowschen Meer. Die flache Landschaft um den See ist feucht und dadurch auch sehr sumpfig.
So sieht’s auch im See selbst aus: Der Boden des Gewässers ist durchgängig mit einer dicken Schlammschicht (Feinkohle) überzogen und wird zusätzlich von Salzablagerungen gesäumt. Im Sywasch findet man eine sehr hohe Salzkonzentration vor, die in einigen Teilen des Sees bis zu 17 % erreicht! Eine beachtlicher Wert, wenn man bedenkt, dass das circa acht mal so viel ist, wie in den Ozeanen.
Das salzige Wasser im Sywasch geht maximal 3 Meter in die Tiefe und heizt sich in warmen Sommermonaten sehr schnell und stark auf. So kommt es, dass das Wasser an einigen Stellen des Gebietes verdunstet, manche Stellen sogar vollkommen austrocknen und eine unbewachsene Wüste aus Salz entsteht.
In den Stellen, die weiterhin Wasser enthalten, steigt der Salzgehalt durch die hohen Temperaturen weiter an und es bildet sich eine Sole mit einer extrem hohen Salzkonzentration von 30 %.
Sobald diese „natürliche Sättigung“ erreicht ist, kann das Salz nicht mehr vom Wasser aufgenommen werden und setzt sich stattdessen auf verschiedenen Oberflächen auf und an dem Wasser ab. Dieses schöne Phänomen ist hervorragend auf den Fotos zu erkennen!
Die Heilkräfte der Natur
Der Sywasch ist ein tolles natürliches Laboratorium, in dem sich die verschiedensten Mineralien ansammeln. In der Sole des Sees findet man u.a. Natrium, Kalium und Magnesium vor. An der interessanten Farbe des Sywaschsees ist die kleine Mikroalge Dunaliella salina Schuld, die dort unter sehr schwierigen Bedingungen leben muss und deshalb große Mengen an Beta-Carotin produziert.
Der Naturfarbstoff Beta-Carotin ist sehr gut für die Haut: Er stärkt vor allem ihre Widerstandsfähigkeit und wirkt zusätzlich antibakteriell. Auch der schwefelhaltige, hoch mineralisierte Schlamm (Meeresschlick) ist ein wahrer Heilschlamm. Kein Wunder, dass im Sommer einige Menschen im westlichen Bereich des Sywasch in der rosaroten Sole baden und ihre Erkrankungen von z.B. Haut, Knochen oder Gelenken, mit dem Heilschlamm behandeln.
Abschließend bedanken wir uns ganz herzlich bei dem Fotografen Sergey Anashkevych, der uns diese tollen Aufnahmen zur Verfügung gestellt hat und uns so gezeigt hat, dass Seen viel mehr drauf haben, als im warmen Sommer für eine Abkühlung zu sorgen!
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