Fabelwesen an Hollands Stränden

Seit rund 20 Jahren treiben seltene Arten von Strandtieren ihr Unwesen an der holländischen Küste. Sie hören auf Namen wie Animaris Percipiere oder Animaris Percipiere Primus. Sie können mehr als 2 Meter groß werden, bewegen sich auf zahllosen Beinen fort, verankern sich am Boden wenn ein Sturm aufzieht und bestehen zum größten Teil aus Plastikrohren und Erfindergeist.

Wir geben es gerne zu: Als wir die Rubrik „Leben am Wasser“ aus der Taufe hoben, die uns seit der ersten Newsletter-Ausgabe im August 2008 begleitet, haben wir uns keine philosophischen Fragen gestellt, was Leben denn bedeuten mag. Wir wollten spannende Geschichten erzählen und haben es an vielen Stellen auch getan (hier alle Geschichten). Doch die Projekte des niederländischen Künstlers Theo Jansen zwingen den Betrachter zu überdenken, was er bisher für Leben hielt.

Strandbeest

Fabelwesen an Hollands Stränden (Foto: polytechnicum unter Creative Commons 2.0)

Mit einfachen Mitteln und viel Fantasie

Denn Theo Jansen kombiniert bei seinen „Strandbeest“ (Strandtiere) genannten Kunstwerken die Bereiche Kunst, Bionik und Ingenieurwesen derartig gekonnt, dass man am Ende nicht mehr genau weiß, ob das Wesen, das man dort am Strand entlanglaufen sieht, nicht vielleicht doch… lebt. Mit den einfachsten Mitteln schafft er Kreaturen, die sich autark am Strand entlang bewegen – nur abhängig vom Wind, der sie mal in die eine, mal in die andere Richtung treibt.

Strandbeest

Fabelwesen an Hollands Stränden (Foto: polytechnicum unter Creative Commons 2.0)

Mehr als nur Bewegung

Doch die Strandbeests können mehr als nur nach links und rechts, nach vorne und hinten gehen. Sie erkennen mit ihren Fühlern Hindernisse und reagieren entsprechend. Zieht ein Sturm auf, verankern sie sich fest im Boden. Und wenn sie zu nah ans Wasser geraten, ändern sie selbstständig die Richtung. Neben dieser „gefühlten“ Intelligenz trägt zu dem lebendigen – mancher würde sicher sagen: gruseligen – Eindruck sicherlich bei, dass die „Tiere“ aussehen wie riesige Skelette. Konstruiert aus Plastikrohren, Kabelbindern, Nylonfäden und Klebebändern wirken sie je nach Art wie riesige Würmer, Fabelwesen aus einer anderen Welt oder Überreste einer längst vergessenen Zivilisation.

Strandbeest

Fabelwesen an Hollands Stränden (Foto: Laurent de Walick unter Creative Commons 2.0)

„Als würde man Kinder großziehen“

Der Künstler selbst bezeichnet seine Arbeit jedenfalls als den Versuch, neue Lebensformen zu erschaffen, die man “am Strand freilassen möchte, damit sie dort leben können”. Mit der Trial and Error-Methode wurden seine „Strandbeests“ dabei über die Zeit immer intelligenter und der Künstler hofft, dass die Tiere irgendwann in Lage sein werden, aus sich selbst heraus aufzublühen: „Es ist so, als würde man Kinder großziehen. Irgendwann muss man sie aus dem Haus werfen, damit sie ihr eigenes Leben leben können.“

Strandbeest

Fabelwesen an Hollands Stränden (Foto: polytechnicum unter Creative Commons 2.0)

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