Seaorbiter: Abtauchen in fremde Welten

Zwölf Jahre lang arbeitete Visionär Jacques Rougerie an seiner halb schwimmenden, halb tauchenden Forschungsstation à la Jules Verne. Auf der Weltexpo 2012 war es endlich so weit und der französische Architekt stellte das Modell eines schwimmenden Raumschiffs vor. Bald können darin Meereswissenschaftler entlang der Strömung der Weltmeere reisen und dabei völlig neuartige Einblicke in das Leben der Ozeane gewinnen.

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© SeaOrbiter® (Foto: Jacques Rougerie)

Neue Grenzen erforschen

Als Russen und Amerikaner sich einen Wettlauf um die Erkundung des Weltalls lieferten, schien auf einmal alles möglich. John F. Kennedy kündigte selbstbewusst an „innerhalb eines Jahrzehnts“ einen Mann auf den Mond zu befördern. Nicht wenige haben damals den Kopf geschüttelt – zu ambitioniert, zu teuer und zu kurzfristig sei der Plan. Heute weiß man es besser. Vielleicht hat Jacques Rougerie, Initiator und treibende Kraft hinter dem Projekt SeaOrbiter, aus dem Wissen der Vergangenheit Kraft schöpfen können. Schon seit 12 Jahren arbeitet der fransösische Architekt und Wasser-Enthusiast an seiner schwimmenden Forschungsstation – und endlich sieht es so aus, als könnte aus dem SeaOrbiter Wirklichkeit werden.

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© SeaOrbiter® (Foto: Jacques Rougerie)

Präsentation vor den Augen der Welt

Auf der Weltexpo 2012 in Yeosu, Korea durfte der Visionär jedenfalls seine Idee als Modell vorstellen – als Teil des französischen Pavillons. Stolz steht Rougerie neben seinem Baby und darf sich endlich über mediale Aufmerksamkeit freuen. Auch wenn die Finanzierung des rund 50 Millionen Dollar teuren Projekts noch nicht fest steht: Plötzlich wollen Zeitungen aus aller Welt über den SeaOrbiter berichten. Kein Wunder, denn ein viel faszinierenderes Thema kann man sich kaum vorstellen.

Rund 51 Meter hoch soll das Forschungsschiff werden und wäre damit das höchste horizontale Schiff der Welt. Das besondere: 50 Prozent der Gesamtfläche sind dabei nicht über, sondern unter Wasser. So soll Wissenschaftlern der direkte Blick auf ihr Forschungsgebiet ermöglicht werden. Aber der SeaOrbiter ist mehr als nur eine schwimmende Aussichtsplattform. Mit dem SeaOrbiter soll das Wissen nicht nur über die Vorgänge unter Wasser, sondern auch zu Fragen des Klimawandels verbessert werden. So kann der SeaOrbiter mit der Strömung schwimmen und rund um die Erde (daher wohl auch der Name) Messdaten aus der Welt der Ozeane sammeln – und auswerten.

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© SeaOrbiter® (Foto: Jacques Rougerie)

Starke Partner

Auch wenn die spätestens durch Franz Schätzings „Der Schwarm“ populär gewordene Fehleinschätzung, der Mensch wisse weniger über die Ozeane der Erde als über den Weltraum, nur ein Irrglaube ist, so sieht sich der SeaOrbiter doch als Erkundungsschiff in der Tradition der Apollo-Missionen. Davon zeugt nicht nur das Logo, auf dem neben einem Taucher auch ein Astronaut zu sehen ist, sondern auch die Liste der SeaOrbiter-Partner. Auf der finden sich nämlich neben Namen aus der marinen Forschung auch NASA-Mitarbeiter – und ein Mann, der Erfahrung mit der Erkundung einer fremden Welt hat: Jean-Loup Chrétien, der erste französische Astronaut.

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© SeaOrbiter® (Foto: Jacques Rougerie)

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