Wasser im Weltall

Jeder kennt ihn, den blauen Planeten: Große Teile seiner Oberfläche sind von fließendem Wasser bedeckt, riesige Ozeane klarsten Wassers trennen die Landmassen voneinander ab. Aber wir sprechen nicht etwa von der Erde – sondern vom Mars. Wenn auch von einem Mars vor einigen Milliarden Jahren. Hundertprozentig sicher sein kann sich zwar niemand, doch Messergebnisse vergangener Mars-Missionen lassen den Schluss zu, dass es vor langer, langer Zeit flüssiges Wasser auf der Oberfläche des Planeten gegeben hat – und zwar nicht zu wenig! Denn damals hatte der Mars im Gegensatz zu heute noch eine Atmosphäre und auch sonst wenig mit dem öden, kalten Wüstenplaneten gemein, der wegen seiner roten Färbung nach dem römischen Kriegsgott benannt wurde.

seende-mars-02

© Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (Foto: G. Neukum)

Renaissance für Archivaufnahmen

Bereits 2006 nahm das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit einer speziell entwickelten hochauflösende Stereokamera (HRSC) aus dem Orbit des Planeten Fotos eines bestimmten Gebiets auf, in dem sich vermutlich vor Urzeiten Wasserläufe befunden haben. Der Name des Gebiets: Tiu Vallis – Tiu, so nannten die Westgermanen den Mars. Doch die Original-Fotos (so beeindruckend sie auch für Mars-Wissenschaftler sein mögen) zeigten für den Laien vor allem eins: Rotbraune Ödnis. Erst heute, sechs Jahre später, nachdem ein Team aus Wissenschaftlern der Freien Universität Berlin sich erneut der Bilder angenommen hat, wird ihr eigentlicher Charakter auch für Wasserfreunde, die sich ansonsten nicht mit Sternen beschäftigen, deutlich.

seende-mars-04

© Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (Foto: G. Neukum)

11 Meter Wasser auf dem Mars

Auf den kolorierten Fotos werden die Höhenunterschiede des Tiu Vallis deutlich. Sie zeigen: Vor Milliarden Jahren hat sich hier das Wasser in die Oberfläche des Planeten gegraben. Und zwar ganz schön tief, bis zu 2.000 Meter Höhenunterschied sind auf den Fotos zu sehen. Zum Vergleich: Der Grand Canyon ist ungefähr 1.800 Meter tief. Heutzutage wäre es auf dem Mars für fließendes Wasser allerdings viel zu kalt – und doch hat der rote Planet mehr zu bieten als den Eisenoxid-Staub (oder einfacher: Rost), der seine Oberfläche bedeckt. Denn auch wenn die Eisvorkommen am Südpol vorrangig aus Trockeneis bestehen (das, wie der Name schon sagt, kein Wasser enthält), wurde von der ESA-Sonde „Mars-Express“ nachgewiesen, dass sich unter der Oberfläche Wasser befindet. Das ist zwar ebenfalls gefroren, aber anscheinend gleich eine ganze Menge. Wissenschaftler gehen von einem Speicher der Größe Europas aus – mit einem Wasservolumen von bis zu 1,6 Millionen Kubikmetern. Das würde reichen, um die gesamte Mars-Oberfläche mit einer 11 Meter dicken Schicht aus Wasser zu bedecken. Da hätten wir ihn dann wieder, den blauen Planeten.

seende-mars-01

© Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (Foto: G. Neukum)

seende-mars-03

© Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (Foto: G. Neukum)

Weitere Themen auf Seen.de

Dein Lieblingssee: Top 50
Seen.de

Auf Seen.de findest Du Informationen zu über 50.000 Seen in Deutschland und Europa sowie zu vielen weiteren Themen.

Seen.de Ratgeber
Seen.de Ratgeber

Lass Dich inspirieren: In unserem Ratgeber stellen wir Themen rund um den See vor - zum Beispiel Radfahren, Wandern und vieles weiteres.

Hotels am See
Hotels am See

Die schönsten Seehotels auf einen Blick: Auf Seen.de stellen wir Hotels ganz in Seenähe vor. Von Wellness-Hotels über Design bis zu Luxushotels ist alles dabei.

Kommentare sind geschlossen