Dieser Schuh macht die Meere wieder sauber
Eine monatelange Verfolgungsjagd eines illegalen Fischerboots, jede Menge Müll aus dem Ozean und eine Spezialtechnik zur Anfertigung von Garn: All das brauchte es, damit der Ozean-Schuh von Adidas Realität werden konnte. Wir haben uns die spannende Geschichte des Schuhs angesehen, der mithelfen soll, die Ozeane vom Müll zu befreien.
Von Schuhen und der UN
Es ist der 12. Oktober 1960, gerade spricht der philippinische Abgeordnete in der Generalversammlung der UN in New York als dem sowjetischen Regierungschef Nikita Chruschtschow der Kragen platzt und er mit seinem Schuh auf den Tisch haut. Gut, ob er wirklich zugehauen hat oder den Schuh nur auf den Tisch stellte – es gibt unterschiedliche Versionen der Geschichte. Fest steht: Dank Chruschtschow gehören Schuhe und die UN-Generalversammlung irgendwie zusammen. Zeit, diese Tradition wieder aufleben zu lassen, dachte sich anscheinend rund 55 Jahre später Adidas und stellt in denselben Räumlichkeiten einen komplett neuartigen Schuh vor: Einen Schuh, der fast komplett aus Ozeanabfällen gefertigt wurde. Aber der Reihe nach.
Waffenruhe für die Weltmeere
Parley for the Oceans (und jeder, der Fluch der Karibik gesehen hat weiß: Parley bezeichnet eine Art Waffenstillstand für Verhandlungen) ist eine Organisation, die sich dem Schutz der Weltmeere verschrieben hat. Ein wichtiger Punkt auf ihrer Prioritätenliste: Der Müll muss weg! Für dieses Ziel erhalten die Umweltschützer Unterstützung von Adidas. Wie die genau aussieht wurde auf einem sogenannten ‘Parley Talk’ im Sitzungssaal der UN-Generalversammlung nun vorgestellt. Dort präsentierte Adidas-Vorstand Eric Liedtke einen Schuh, dessen Oberfläche komplett aus recycletem Ozean-Müll besteht.
Der Schuh, noch ist es ein Prototyp, hat einen weiten Weg zurück gelegt bis er in New York der Weltöffentlichkeit vorgestellt werden konnte. Monatelang verfolgten Aktivisten der Organisation ‘Sea Shepherd’ ein illegales Fischerboot bis an die Küste Westafrikas. Während der insgesamt 110-tägigen Expedition fischten sie auch die Fangnetze der Fischer aus dem Ozean – die wiederum in einem speziellen Verfahren zu Garn für den Ozean-Schuh von Adidas verarbeitet wurden.
Ein Schuh der sich gewaschen hat
Bis der Schuh in den Handel kommt sollte sich Adidas allerdings eine weniger aufwändige Methode ausdenken, um an das Material für den Schuh zu gelangen. Vielleicht arbeiten sie ja mit Boyan Slat zusammen, dessen Staubsauger für Weltmeere wir schon vor einigen Monaten hier vorstellten. Fest steht: Bereits in diesem Jahr soll der Schuh Marktreife erlangen und im Handel verfügbar sein. Bis es soweit ist, hat Adidas schon weitere Maßnahmen zum Umweltschutz ergriffen, so verwenden sie eine wasserschonende Methode zur Produktion von Stoffen und geben seit neuestem auch keine Plastiktüten mehr in ihren Retail-Stores aus. Nikita Chruschtschow würde das vermutlich noch nicht reichen. Aber vielleicht würde er zumindest nicht mehr mit seinem Schuh auf den Tisch hauen.
Was denkt ihr? Wie gefällt euch das Design von dem Schuh und würdet ihr ihn kaufen? Ist der Ozean-Schuh eine gute Idee oder einfach nur eine PR-Aktion? Schreibt uns eure Meinung in die Kommentare!
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