Mit dem Hausboot unterwegs
Mittendrin statt nur dabei: Beim Urlaub mit einem Hausboot bietet sich Wasser-Freunden eine ganz neue Perspektive. Ob durch enge niederländische Grachten oder entlang französischer Flüsse: Im europäischen Ausland braucht man keinen Bootsführerschein für das Vergnügen. Wo es auch in Deutschland geht, verraten wir im Special!
In dieser Hinsicht ist man im europäischen Ausland Deutschland eine Nasenlänge voraus: Wasserfreunde in Frankreich und der Niederlande dürfen seit Jahren mit ihren Hausbooten führerscheinfrei über die heimischen Gewässer tuckern und dabei Wasser und Sonne genießen. Doch auch in Deutschland ist das Interesse am Hausboot-Fahren ohne Führerschein groß. Dabei kann man auch hier die Ferien auf einem Hausboot verbringen – man muss nur wissen, wo!
Hausboot in Amsterdam (Foto: stkraus2012/flickr)
Hausboot fahren in den Niederlanden
In den Niederlanden einen Urlaub auf dem Hausboot verbringen? Kein Problem! Eine kurze Einweisung genügt und auch Touristen dürfen sich mit dem gemieteten Boot auf niederländischen Gewässern vergnügen. Dabei empfiehlt es sich allerdings zum Einstieg, auf enge Grachten zu verzichten. Denn auch wenn ein Hausboot bei Höchstgeschwindigkeit selten schneller wird als 14 Stundenkilometer: Manchmal ist die Hafenmauer näher als gedacht und gerade für Einsteiger sind die Entfernungen nicht immer einfach abzuschätzen. Alternativ bietet sich das Friesland an, das sowohl Flüsse und Kanäle als auch Binnenmeer und Binnenseen auf mehreren hundert Kilometern Hausboot-Strecke zu bieten hat. Damit man sich darin nicht verirrt, gehört auch in Holland eine Streckenkarte zur absoluten Pflichtausrüstung!
Kreatives Hausboot auf dem Canal du Midi (Foto: skagman/flickr)
Hausboot fahren in Frankreich
Wer nach einem langen Tag am Steuer des eigenen Hauses den Abend am liebsten mit einer Flasche Wein, Camembert und einem romantischem Sonnenuntergang genießt, sollte seinen Hausboot-Urlaub am besten in Frankreich verbringen. Scheinbar unzählige Flüsse durchziehen das großartige Land, ein Hausboot-Urlaub hier kann problemlos mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Auch hier ist man nach einer kurzen Einweisung ganz Herr des Haus(boot)es und muss lediglich auf andere Schiffe achtgeben. Zwei wichtige Tipps vorab: Nachts sind in Frankreich die Schleusen geschlossen – der erfahrene Kapitän plant daher gut voraus! Zum Ausgleich darf man in Frankreich allerdings auch überall ankern (es sei denn, es ist ausdrücklich verboten), zur Not ist es also auch kein Problem, mal eine Nacht außerplanmäßig zu verbringen – sein Haus hat man ja schließlich dabei.
Mit dem Hausboot auf der Mecklenburgischen Seenplatte (Foto: Kuhnle Tours)
Hausboot fahren in Deutschland
In ganz Deutschland gibt es nur eine Region, in der man problemlos ohne Bootsführerschein Hausboot fahren darf: Die Mecklenburgische Seenplatte. Ein bisschen komplizierter als im Ausland ist es schon: Die Einweisung hat mindestens 3 Stunden zu dauern, danach erhält man eine „Charterbescheinigung“ – eine Prüfung gibt es aber zum Glück nicht. Nach erfolgreich absolvierter Einweisung geht es dann aber auch schon los: Rund 1.000 größtenteils miteinander verbundene Seen warten! Ob für ein Wochenende oder gleich den ganzen Sommerurlaub: Hier gibt es immer etwas Neues zu entdecken, und selbst erfahrene Besucher der Seenplatte sind immer wieder von der Schönheit der Natur überrascht. Und auch wenn man seit 2004 ganz offiziell ohne Bootsführerschein unterwegs sein darf, sind an der Seenplatte viele Hobbykapitäne erst auf den Geschmack gekommen und haben mittlerweile die Prüfung abgelegt!
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