Projekt Phoenix-See

„Wie Phoenix aus der Asche…“ – die Redewendung über den Sagenvogel könnte gut der Namensgeber für den Phoenix-See gewesen sein. Tatsächlich ist die Geschichte viel profaner. Das Gelände, auf dem sich heute ein rund 24 Hektar großer See befindet, hieß bereits vor der ersten Planung Phoenix-Ost – benannt nach der Phoenix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb, die hier ein Stahl- und Eisenwerk betrieb. Und doch ist der Name bezeichnend. Denn mitten im Ruhrgebiet beschlossen die Dortmunder Stadtväter, das Stahlwerk nieder zu reißen und etwas Neues zu schaffen: Den Phoenix-See.

Projekt Phoenix-See

Grundlagen werden geschaffen (Foto: erix!/flickr)

Ein neuer See entsteht
Bei der Erschaffung des künstlichen Sees wurden weder Kosten noch Mühen gescheut. Als ersten Schritt kaufte die Stadt für 15 Millionen Euro das komplette Areal von 98 Hektar Größe. Für 160 Jahre war das Bild geprägt durch das massive Stahlwerk – nun übernehmen die Bagger. Der erste Spatenstich erfolgt 2005, in den kommenden vier Jahren werden die Fundamente der Hermannshütte ausgegraben, Bergwerksstollen verfüllt und insgesamt mehr als 2,5 Millionen Kubikmeter Erde bewegt. Die Gesamtkosten für das Projekt werden ursprünglich mit 168 Millionen Euro veranschlagt, am Ende sind es über 200 Millionen.

Projekt Phoenix-See

Das Areal des neuen Sees (Foto: phoenix-see.de)

Ein See, viele Verwendungen
Dabei erfüllt der See gleich mehrere Zwecke. Eines der ehrgeizigsten Ziele war sicher die Wiederbelebung des Stadtteils Dortmund-Hörde durch neue Wohnflächen und Geschäftsräume. Daneben steht die Schaffung eines Naherholungsgebietes mit reichhaltigem Freizeitangebot. Doch auch darüber hinaus wurde mit der Schaffung des Phoenix-Sees viel gewonnen: Als wichtiger Bestandteil der Emscher-Renaturierung sorgt er dafür, dass der Fluss nach 160 Jahren endlich wieder überirdisch durch das Areal fließen kann – während des Bergbaus war er metertief durch Röhren umgeleitet worden. Außerdem bietet der See einen wichtigen Hochwasserschutz: Bis zu 360.000 Kubikmeter Regenwasser kann der Phoenix-See bei Normalpegel zusätzlich aufnehmen.

Projekt Phoenix-See

Eine kleine Insel wird sichtbar (Foto: phoenix-see.de)

Heimat für Segler und Ärzte
Und heute? Am 9. Mai 2011 wurde der See feierlich für die Öffentlichkeit freigegeben, seit dem 1. April 2012 ist die Nutzung für motorlose Boote erlaubt. Das Baden ist bisher verboten, auch wenn bei Messungen keine Belastung durch Schadstoffe aus der ehemaligen Stahlproduktion festgestellt werden konnten. Zu Recht ist man stolz auf die ersten Pächter: An der Promenade entstehen mehrere Restaurants, im Ärztehaus lassen sich die Mediziner nieder – und auch eine (Edel-)Pommesbude hat bereits Interesse angemeldet. Für Wasserfreunde besonders schön: Der BMW Sailing Cup wurde 2012 auf dem Phoenix-See ausgetragen, 10.000 Menschen waren bei dem Spektakel anwesend. Projekt Phoenix-See: Scheinbar ein Erfolg.

Projekt Phoenix-See

Auch kleine Besucher interessiert der Fortschritt (Foto: phoenix-see.de)

Projekt Phoenix-See

Der neue See bei Nacht (Foto: angsthase./flickr)

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