Das Ruhrpott-Planschbecken: Schwimmen im Stahlkoloss
Hunderte Meter tief tauchten Kohlekumpel bis 1986 in der Zeche Zollverein unter die Erde ab, um ihr das Schwarze Gold des Ruhrgebiets abzugewinnen. Seit dem 15. Juli wird in der Zeche wieder abgetaucht – dieses Mal aber nur auf maximal 2,40 Meter – und statt Schwarzem Gold wartet Blaues Nass. Denn über die Sommerferien hat das Werksschwimmbad der Zeche Zollverein nach einer Umbau-Pause endlich wieder geöffnet!
Kunst aus Containern
Die beiden Frankfurter Künstler Dirk Paschke und Daniel Milohnic schweißten zwei See-Container zusammen und schufen so das kleinste Schwimmbad Essens – mitten in der Industrie-Landschaft der ehemaligen Zeche Zollverein. Steil ragen neben dem nur 12 Meter langen und 5 Meter breiten Schwimmbecken meterdicke Stahlrohre in die Luft, rostige Tanks, die ein Vielfaches der Wassermenge des Schwimmbeckens fassen könnten, stehen als stumme Erinnerung neben dem Werksschwimmbad. Und mitten in dieser Industrie-Landschaft: Kinderlachen, Freudenschreie und das laute Platschen, wenn gerade wieder jemand eine Arschbombe ins Schwimmbecken gemacht hat.
Ein Zeichen für den Strukturwandel
Andere Schwimmbäder punkten mit Natur pur, das Ruhrpott-Planschbecken mit dem schroffen Industrie-Charme einer vergangenen Ära. Das Kunstprojekt steht für den Strukturwandel des Ruhrgebiets – für die meisten Badegäste allerdings stehen der Spaß und die Abkühlung an einem heißen Sonntagnachmittag im Vordergrund. Das kostenfreie Schwimmbad wurde ursprünglich 2001 im Rahmen des Projekts „Zeitgenössische Kunst und Kritik“ eingeweiht und war wegen Umbauarbeiten im letzten Jahr geschlossen. Nun steht es für den Zeitraum der Sommerferien wieder allen zur Verfügung, die Kunst und Badespaß miteinander verbinden wollen. Im Gegensatz zu Museen bleibt das Werksschwimmbad bei schlechtem Wetter allerdings geschlossen.
Vom Schwimmbad ins Open Air Kino
Wenn das Wetter es zulässt, füllt sich das Schwimmbad allerdings schnell. Wer kann, geht deshalb unter der Woche – besonders donnerstags lohnt sich ein Ausflug, denn dann werden in unmittelbarer Nähe zum Werksschwimmbad direkt unterhalb der ehemaligen Druckmaschine thematisch passende Filme gezeigt. In allen Filmen – von Into the Wild bis Die Vermessung der Welt – spielt das Element Erde eine besondere Rolle. In fast allen zumindest, denn den Auftakt machte das Dschungelbuch. Das ist dafür aber auch der einzige Film, der noch entstand, als Bergleute in die Zeche abtauchten. Die dürfen nun auch im Schwimmbad entspannen.
Hier geht es zu der Seite des Werksschwimmbads mit allen Infos und hier kannst Du Dir das Programm für das Open Air Kino ansehen.
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